Der Wirkstoff Methotrexat (MTX)

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Der Wirkstoff Methotrexat (MTX) und die Behandlung mit MTX bei rheumatoider Arthritis, juveniler idiopathische Arthritis (JIA), psoriatischer Arthritis (PsA), Schuppenflechte (Psoriasis) oder Morbus Crohn

Ihnen oder Ihrem Kind wurde ein Arzneimittel verschrieben, das den Wirkstoff Methotrexat (MTX) enthält. MTX ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der sogenannten Immunmodulatoren. In bestimmten Fällen kann Ihr Arzt MTX zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung verordnen. Dazu gehören die aktive rheumatoide Arthritis, bestimmte Formen der schweren, aktiven juvenilen idiopathischen Arthritis, die mittelschwere bis schwere Psoriasis, die schwere Psoriasis-Arthritis oder der leichte bis mittelschwerer Morbus Crohn.

Wirkung

In niedrigen Dosen unterdrückt MTX das übermäßig aktive Immunsystem bei einer Autoimmunerkrankung. Die MTX-Wirkung ist dabei überwiegend entzündungshemmend. Als Gegenspieler des Vitamins Folsäure (Vitamin B6) blockiert Methotrexat außerdem verschiedene Schlüsselenzyme des Folsäurestoffwechsels. Die Zellen werden in ihrem Wachstum gehemmt, die Zellvermehrung wird gestoppt.

Die Behandlung einer Autoimmunerkrankung mit Methotrexat wird auch als "niedrig dosierte MTX-Therapie" bezeichnet. Neben der Behandlung von Autoimmunkrankheiten wird Methotrexat auch zur Behandlung von Krebs eingesetzt, allerdings in einer 1.000-fach höheren Dosierung. Aufgrund der höheren Dosis ist hier mit anderen Methotrexat-Nebenwirkungen zu rechnen.

MTX-Therapie bei Schuppenflechte und MTX bei rheumatoider Arthritis

Die oben erwähnte Eigenschaft wird vor allem bei der Behandlung der Psoriasis genutzt: Bei dieser Erkrankung ist die Zellproduktion der Haut stark erhöht und kann durch die MTX-Therapie normalisiert werden. MTX-haltige Arzneimittel werden auch häufig zur Behandlung von Rheuma eingesetzt. Sie gehören zu einer Klasse von Arzneimitteln, die als DMARDs (Disease Modifying Antirheumatic Drugs) bezeichnet werden. Sie sollen das Fortschreiten des Rheumas verlangsamen und Gelenkschäden verhindern.

Vor Beginn der MTX-Therapie

Bevor Sie mit einer MTX-Therapie beginnen, wird Ihr Arzt prüfen, ob eine Behandlung mit Methotrexat in Ihrem Fall in Frage kommt. Dazu gehört die Überprüfung Ihres Blutbildes sowie Ihrer Leber- und Nierenfunktion. Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss vor Beginn der MTX-Behandlung die Möglichkeit einer Schwangerschaft durch geeignete Untersuchungen ausgeschlossen werden. Denn eine der Nebenwirkungen von Methotrexat ist die Schädigung des ungeborenen Kindes.

Während der MTX-Therapie

Auch während der MTX-Therapie und sechs Monate nach Absetzen von MTX dürfen Patientinnen nicht schwanger werden. Männliche Patienten dürfen bis 3 Monate nach Absetzen von MTX keine Kinder zeugen. Aus diesem Grund ist die konsequente Anwendung von Verhütungsmitteln während der gesamten Dauer Ihrer MTX-Behandlung notwendig. Um eventuelle Nebenwirkungen von Methotrexat rechtzeitig zu erkennen, werden Sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen und Laboruntersuchungen gehen. Die Häufigkeit der Laborkontrollen wird vom behandelnden Arzt festgelegt. Sie ist abhängig von der Veränderung der Laborwerte unter der Therapie. Am Anfang wird üblicherweise wöchentlich Blut abgenommen. Wenn die Werte normal bzw. stabil bleiben, wird in längeren Abständen kontrolliert.

Günstiges Verhältnis zwischen MTX-Wirkung und MTX-Nebenwirkungen

Die Wirkung von MTX setzt in der Regel nach 4 bis 8 Wochen langsam ein. Ein günstiges Verhältnis zwischen MTX-Wirkung und MTX-Nebenwirkungen, auch bei Langzeitbehandlung, sind einige der Gründe, warum Methotrexat weltweit häufig als Medikament der ersten Wahl bei den oben genannten Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird.

MTX-PENs, Fertigspritzen oder Tabletten?

MTX gegen Rheuma und andere Autoimmunerkrankungen kann auf unterschiedliche Weise verabreicht werden: als Tablette (orale Einnahme) oder als subkutane Injektion (unter die Haut gespritzt). Für die subkutane Darreichungsform stehen sowohl Spritzen als auch Fertigpens zur Verfügung, die Sie sich selbst injizieren können. Die Selbstinjektion von MTX bei rheumatischen  und anderen Autoimmunerkrankungen kann eine geeignete Möglichkeit sein, MTX regelmäßig zu verabreichen, insbesondere wenn Methotrexat-Tabletten nicht gut vertragen werden oder nicht ausreichend wirksam sind. Aufgrund des schnellen Wirkungseintritts, der guten Wirksamkeit und der geringeren gastrointestinalen Nebenwirkungen kann die subkutane Injektion Vorteile bieten.

MTX-Dosierung

Es ist sehr wichtig, dass MTX zur Therapie  einer Autoimmunerkrankung nur einmal pro Woche verabreicht wird. Die Dosierung liegt zwischen 7,5 und 30 mg Methotrexat pro Woche. Ihr Arzt wird entscheiden, welche Dosierung in Ihrem individuellen Fall die richtige ist.

Angst vor Nadeln oder Injektionen

Der metex® PEN ist ein Autoinjektor, der eine Einzeldosis des Wirkstoffs Methotrexat zur subkutanen Selbstinjektion enthält. Im Gegensatz zur Spritze ist die subkutane Injektion des Wirkstoffs mit dem Autoinjektor einfacher. Daher kann diese Art der Anwendung auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen geeignet sein. Da die Nadel während der gesamten Anwendung verborgen bleibt, kann der Pen auch für Menschen geeignet sein, die Angst vor Nadeln oder Injektionen haben.

MTX-Therapie: Wie lange?

Es ist notwendig, dass die Behandlung mit Methotrexat langfristig erfolgt. Um beurteilen zu können, ob die MTX-Therapie ihre volle Wirkung entfaltet, sollte sie über mehrere Monate fortgesetzt werden. Wenn die Wirkung von MTX nicht ausreichend ist, wird Ihr Arzt die Dosis oder die Therapie ändern. Es ist sehr wichtig, dass Methotrexat nur einmal pro Woche verabreicht wird.